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Als Ludwig Traube 1876 im Alter von 58 Jahren starb, war die Trauer in der Berliner Ärzte- und Medizinerschaft groß. Die Berliner Medizinische Gesellschaft veranstaltete eine Gedächtnisfeier in der Universität, zu der gewissermaßen »tout Berlin« erschien.
Die Initiative für das Traube-Denkmal kam aber erst Jahre später in Gang, als die Aufstellung von Denkmälern in den Gartenanlagen der Charité begann. 1890 konstituierte sich ein Denkmalskomitee und beauftragte den Künstler Martin Wolff mit der Herstellung einer Bronze. Die Aufstellung erfolgte 1895 – mit räumlichem Bezug zur Medizinischen Klinik – im Hof der »Alten Charité«, wo bereits das Mehlhausen-Denkmal stand. Anlässlich der Aufstellung wurde das Denkmal formal an die Charité übergeben, die versprach, »es in treuer, sorgfältiger Obhut zu bewahren«.

Nachdem 1910 der Neubau der II. Medizinischen Klinik vollendet war, wurde das Traube-Denkmal vor deren Eingang platziert. Als Gegenstück stellte man 1927 die Büste von Friedrich Kraus auf.

Das Versprechen, das Traube-Denkmal in treuer Obhut zu bewahren, wurde allerdings von Charité-Verwaltung und Klinikleitung gebrochen. Mit ihrer Zustimmung wurden Bronze und Sockel im Juli 1940 abgebaut. Die Büste Traubes dürfte ebenso wie die anderen im NS-Kontext als »Juden-Büsten« inkriminierten Portraitplastiken von Henoch, Lubarsch und Westphal 1942 eingeschmolzen worden sein.

> Exkurs: Abbau der Denkmale für jüdische Mediziner in der NS-Zeit

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