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Müller war in Berlin nicht am Charité-Krankenhaus, sondern ausschließlich an der Berliner Universität tätig. Es ist also seiner Wirkungsgeschichte zuzuschreiben, dass seine Büste ihren Weg in die Anlagen der Charité gefunden hat. Erst in den 1950er Jahren, hundert Jahre nach Müllers Tod, wurde sie dort vor dem Pathologischen Institut aufgestellt.

Es handelte sich um eine Marmorbüste, eine Arbeit von Hermann Heidel aus dem Jahr 1861, die wohl ursprünglich für die Aula der Berliner Universität bestimmt war. 1836 hatte man beschlossen, Bildnisse aller Universitäts-Professoren anfertigen und sammeln zu lassen. Mit der Aufstellung ihrer Marmorbüsten in der Aula sollten die bedeutendsten Wissenschaftler unter diesen Professoren für ihre »vorzüglichen Verdienste« geehrt werden.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Portraitbüsten-Sammlung der Berliner Universität jedoch so angewachsen, dass über deren Kosten und Vielzahl immer wieder Klagen laut wurden. Dennoch sollte es bis zum Ende der 1920er Jahre dauern, bis die meisten dieser Büsten schließlich aus der Aula entfernt, deponiert oder nach und nach an einzelne Institute abgegeben wurden.

Im Zuge dieser Umverteilung gelangte die Marmorbüste Müllers schließlich in das Pathologische Institut auf dem Gelände der Charité. Dort stand sie zunächst im Treppenhaus, wo man sie allerdings als »unwürdig« platziert empfand. In den 1950er Jahren ist sie dann auf einem Sockel vor dem Institut aufgestellt worden. Wie die Büste von Virchow nahm sie einen Standort ein, an dem bis Anfang der 1940er Jahre die Denkmäler von Orth bzw. Lubarsch gestanden hatten. In den 1980er Jahren ist die Büste von Müller wie die von Virchow abgebaut und eingelagert worden.

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