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Der Österreicher Friedrich Kraus war von 1902 bis 1927 Direktor der II. Medizinischen Klinik der Charité. In seiner 25-jährigen Amtszeit machte er sie zu einem modernen Krankenhaus-, Forschungs- und Lehrbetrieb – zu einem internationalen Zentrum auf dem Gebiet der Inneren Medizin.

Seit dem späten 19. Jahrhundert bestimmt die Einführung von messenden und bildgebenden Verfahren zur Erkennung von Tuberkulose, Krebs, Herz- und Kreislauferkrankungen die Entwicklung der Inneren Medizin. Zu den diagnostischen Verfahren, die Kraus und seine Schüler in die Krankenhauspraxis einführten, gehörten zum Beispiel die Röntgenologie und die Elektrokardiographie. Das Aufkommen dieser technikgestützten, objektivierenden Diagnoseverfahren markiert den Beginn der modernen »Apparatemedizin«.

Kraus befasste sich aber auch mit philosophischen und psychologischen Aspekten der Medizin. Er gehörte zu den Vertretern einer »ganzheitlichen« Richtung, die im frühen 20. Jahrhundert eine konstitutionsmedizinische Auffassung von Krankheit und Gesundheit entwarf. Dieser Ansatz prägte auch seine Mitarbeiter, darunter Theodor Brugsch und Rahel Hirsch. Das elfbändige Sammelwerk über die »Spezielle Pathologie und Therapie innerer Krankheiten«, das Kraus zusammen mit Theodor Brugsch herausgab, fand in der Fachwelt große Beachtung.

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