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Albrecht von Graefe, Augenarzt und Mitbegründer der modernen Augenheilkunde, ist eine der »Lichtgestalten« in der Geschichte der Medizin. Schon zu Lebzeiten erwarb er sich die Anerkennung der Fachwelt und war zugleich in der Öffentlichkeit bekannt und beliebt.

Graefe entwickelte in der Mitte des 19. Jahrhunderts wegweisende Untersuchungs- und Operationsmethoden. Er verkörperte aber auch das Ideal des heilenden und helfenden, des gütigen Arztes. Arme behandelte Graefe kostenlos, Hunderten von Augenkranken und Blinden brachte er Linderung und Heilung. Er spendete Licht im wahrsten Sinne des Wortes.

Aus einer angesehenen Familie stammend, war Albrecht von Graefe im gesellschaftlichen Leben des damaligen Berlin fest verankert. Er war kultiviert, gebildet, weit gereist, aber bescheiden, zudem republikanisch gesinnt, eine elegante Erscheinung und ein bisschen verwegen. Sein früher Tod fügte dem Bild eine tragische Note hinzu.

Die Diagnose von Augenkrankheiten brachte Graefe entscheidend voran, indem er den von Hermann von Helmholtz (1821–1894) entwickelten Augenspiegel in die augenärztliche Praxis einführte. Das Instrument, mit dem sich der Augenhintergrund betrachten lässt, erlaubt es, Augenkrankheiten frühzeitig zu erkennen und sie zu deuten. So konnte Graefe zum Beispiel den Zusammenhang zwischen bestimmten Veränderungen der Netzhaut und Nierenkrankheiten nachweisen.
Eine weitere wegweisende Leistung war die Entwicklung einer Methode zur Behandlung des Glaukoms. Der »Grüne Star« kann zur Erblindung führen und galt lange als ein unheilbares Leiden. Graefes Beobachtungen haben entscheidend zu einem genaueren Verständnis dieser Erkrankung und einer Verbesserung der operativen Therapie beigetragen.

> Albrecht von Graefe-Sammlung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft am Berliner Medizinhistorischen Museum

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