Der Bildhauer Martin Wolff schuf in den 1880er und 1890er Jahren mehrere Portraitbüsten für die Gartenanlagen der Charité. Neben Bernhard Spinola hat er Adolf von Bardeleben, Eduard Henoch, Ludwig Traube und den Charité-Direktor Gustav Mehlhausen portraitiert. Auch eine der Marmorbüsten in der so genannten Ruhmeshalle der Berliner Universitäts-Frauenklinik stammt von ihm.
Martin Wolff war Schüler der Berliner Akademie und lebte in den 1870er und 1880er Jahren längere Zeit als Stipendiat in Rom und Paris. Stark geprägt war er vom künstlerischen Werk seines Vaters, dem Akademieprofessor und Rauch-Schüler Albert Wolff, das an die Tradition der Rauch-Schule anknüpfte, jedoch eine Tendenz zu bewegten Kompositionen erkennen ließ.
Wie schon sein Vater wurde Martin Wolff vom Großherzog Friedrich Wilhelm von Mecklenburg-Strelitz mit wichtigen Aufträgen versehen. Für ihn entwarf er ein Standbild des Herzogs (1909) und ein Kriegerdenkmal (1895). In Berlin schuf er außer den Portraitbüsten für die Charité unter anderem die Skulptur »Theseus findet die Waffen seines Vaters« in der Nationalgalerie und eine Denkmalgruppe für die Siegesallee (1901).